Interkultureller Garten beim Klimacamp

Aufbau eines Bürger*innengartens in Pödelwitz

Bis zu 1500 Klimaaktivist*innen aus ganz Deutschland und der Welt haben sich vom 28. Juli bis 05. August auf dem Klimacamp bei hochsommerlichen Temperaturen zusammengetan, um gegen den Braunkohleabbau im Leipziger Land zu protestieren. Im Dorf Pödelwitz, das vom angrenzenden Kohleabbaugebiet akut bedroht ist, fanden eine Woche lang Diskussionen, Kurse und Workshops zur Klimagerechtigkeit und Zukunftsperspektiven unter dem Bündnis Pödelwitz bleibt statt.

 

Auch der Interkulturelle Garten der ANNALINDE schloss sich dem Protest an: Gemeinsam mit unterschiedlichen Teilnehmer*innen errichteten wir innerhalb eines dreitägigen Workshops einen grünen Bürger*innengarten aus Hochbeeten.

 

Im Schatten der Bäume trafen wir uns am ersten Tag des Workshops, um uns kennenzulernen, über die Vor- und Nachteile von Hochbeeten zu sprechen und gemeinsam mit den Bewohner*innen aus Pödelwitz den besten Standort für den entstehenden Bürger*innengarten zu finden.
Nach mehreren Gesprächen entschieden wir uns gemeinsam für ein langes Stück Wiese im Ortskern – direkt neben einem kleinen Bachlauf gelegen bot sich auf diese Weise auch gleich eine perfekte Bewässerungsmöglichkeit. Nach dem üblichen Schichtprinzip wurden die Beete mit Füllmaterial wie trockenen Ästen, Grassoden, Laub und Grünabfällen, Rohkompost und Feinkompost innerhalb des zweiten und dritten Workshoptages geschichtet. Ein besonderes Dankeschön geht hierbei an den ortsansässigen Landschaftsbauer, der uns mit Feinkompost versorgte bevor wir Kräuter wie Basilikum, Currykraut, Lavendel und Minzen in die Beete pflanzten.

 

Außerdem waren wir als ANNALINDE-Praxispartner zu Gast im Seminar „Queering Economic Culture With Space“, der parallel durchgeführten Degrowth-Sommerschule. Angeleitet von Design-Studenten der HFBK Hamburg ging es hierbei um Fragen anderen Wirtschaftens, wie sich dieses verräumlichen kann und welche Strategien für Initiativen und Startups möglich sind.

 

Nebenbei konnten wir die produktive, friedliche Atmosphäre im Camp und in der Sommerschule aufnehmen. Die großartige Organisation und das Bildungsprogramm waren dabei zumeist von vielen Macher*innen ehrenamtlich realisiert und durch die Gemeinschaft getragen: Unterschiedliche Veranstaltungsformate boten einen tiefen Wissensaustausch – Infoworkshops und Open Spaces, Trainings und Seminare, Baumklettern und Raddemonstrationen, politisches Theater oder Konzerte, Podiumsdiskussionen mit anschließenden Murmelgruppen zu Themen wie beispielsweise „Gemeinsam Gesellschaft gerechter gestalten! Aber wie?“ oder „Kohlewiderstand – lokal – global – radikal?“ begleiteten unsere Zeit im Camp.

 

Wir danken allen Organisator*innen und Helfer*innen und freuen uns gemeinsam über die gelungene und friedliche Aktion der 350 Aktivist*innen an der Zufahrtsstraße des Braunkohlekraftwerks Lippendorf. Themen wie Degrowth, Solidarität und Klimagerechtigkeit begleiten auch uns in der Arbeit des Interkulturellen Gartens über die gesamte Projektlaufzeit hinweg.

 

Wenn ihr auch interessiert seid und euch einbringen möchtet, seid herzlich zu unseren nächsten Veranstaltungen im August eingeladen:

Am 08. August findet ab 19 Uhr ein gemeinsamer Abend mit dem Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V. statt. Hierbei geht es um die Frage nach Utopien und wie wir gemeinsam leben wollen.

Am 16. August veranstalten wir im Rahmen des Interkulturellen Gartens ein kleines Sommerfest mit Musik, Speisen und Trank. Kommt vorbei!

 

Das Projekt „Interkultureller Garten“ wird von September 2016 bis August 2018 durch die Europäsiche Union mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfond finan

 

Teaserbild sowie Galeriebild 1, 2, 3, 4 als freies Bildmaterial von www.klimacamp-leipzigerland.de/pressebilder/