mundraub-Tour im Leipziger Westen

mundraub-Tour im Leipziger Westen

Treffpunkt für unsere Mundräuber am Morgen des 4. August war der ANNALINDE Obstgarten. Nach einer kurzen Führung über die Streuobstwiese am Bürgerbahnhof Plagwitz, bei der Sebastian von der ANNALINDE auch sein breites Wissen zur Stadthistorie teilte, ging es mit dem Fahrrad auf Erkundungstour durch den Leipziger Westen.

 

An für die Teilnehmer*innen noch unbekannten Orten im Raum Grünau und Leutzsch trafen wir auf unzählige Erntemöglichkeiten für aktuell reife Brombeeren sowie in den Farben rot, gelb und dunkellila wachsende Kirschpflaumen – nicht zu verwechseln mit der Mirabelle, die sich im Gegensatz zur Kirschpflaume leicht vom Kern lösen lässt. Doch auch die Früchte und Nüsse, für die es sich in ein paar Wochen wieder auf Tour zu gehen lohnt, wurden bestimmt: zahlreiche Apfelsorten, Birnen, Schlehen, Weißdorn, Vogelbeere, Walnuss und Haselnuss.

 

Auf unserer 15 km langen Rundfahrt ließ Sebastian immer wieder interessante Aspekte zur kulturhistorischen Bedeutung von Stadtgrün und Streuobstwiesen, deren Entstehung und den Bemühungen der Erhaltung einfließen. Dabei prägten sich uns vor allem zwei Persönlichkeiten ein, die das Stadtbild im Leipziger Westen maßgeblich prägten: Zum einen der Landmaschinen-Fabrikant Rudolph Sack, der das Parkschloss Grünau als seinen Familiensitz errichten ließ und zum anderen sein Zeitgenosse Carl Heine. Dieser begann 1856 in Plagwitz mit dem Bau des ersten Teilstücks eines Kanals, welcher die Weiße Elster mit der Saale schiffbar verbinden sollte und das heute seinen Namen trägt.

 

Einen bleibenden Eindruck hinterließ die Streuobstwiese in Leutzsch, bei der die Teilnehmer*innen fast nicht glauben konnten, dass es sich dabei um ein öffentliches Gelände handelt und die Früchte für alle frei zur Verfügung stehen. Dass dies heute noch möglich ist, haben wir Organisationen wie dem BUND zu verdanken, die sich für die Pflege und den Erhalt solcher Flächen einsetzen. Die Streuobstwiese war die letzte Station unserer vierstündigen Tour und die TeilnehmerInnen gingen zufrieden mit gefüllten Taschen, neuen Eindrücken und viel Wissen um Natur & Kultur nach Hause.

 

Auf die nächsten Touren müsst ihr nicht lange warten! Mehr Infos dazu in Kürze auf unserer Webseite.