Winter-Vogelwelt in der ANNALINDE Gärtnerei

Winter-Vogelwelt in der ANNALINDE Gärtnerei

Die Pflanzen- und Tierwelt in unserer Gärtnerei befindet sich zwar zur Zeit scheinbar in einem Winterschlaf, doch zwischen den Beeten und Bauten der Fläche an der Lützner Str. 108 geht es hoch her. Nicht nur die Menschen planen bereits begeistert die vielfältigen Ernten des bevorstehenden Jahres, auch die Vogelwelt ist aktiv und munter und voller Vorfreude auf den baldigen Frühling.

 

Besonders wohl fühlt sich die Kohlmeise [Parus major], die in den frostigen Tagen des Januars zahlreich an den Futterplätzen der Gärtnerei zu finden ist. Neben den Sämereien der Flächen auf denen wir spontane Vegetation zulassen werden die ausgestreuten Sonnenblumenkerne sehr geschätzt. Hecken und Sträucher an den Rändern bieten ideale Schutz- und Rückzugsräume für die gelb-schwarzen Luftakrobaten.

 

Doch auch die gelb-blaue Verwandtschaft, die Blaumeise [Cyanistes caeruleus] findet immer wieder ihren Platz an den gefüllten, freihängenden „Zapfsäulen“. Auf der ANNALINDE Fläche tanken jetzt Vögel – und nicht wie vor unserem Einzug geplant Autos – ihre Energie auf. Jetzt Anfang Februar, wie auf einem der Fotos zu sehen, hat bereits das erste Tier die dafür vorgesehenen Bruthöhle in Beschlag genommen.

 

Zu dieser Jahreszeit recht selten, aufgrund scheinbar guter Bedingungen jedoch hier bereits anzutreffen, ist der forsche Hausrotschwanz [Phoenicurus ochruros]. Entweder ist das auf den Fotos abgelichtete Männchen im Winter einfach hier vor Ort geblieben, möglicherweise befand es sich als Kurz- und Mittelstreckenzieher aber auch bereits auf dem Rückweg aus südlicheren Gefilden. Es war meist erhöhter Position zu sehen und schien mit Menschen recht vertraut, hatte es doch eine geringe Fluchtdistanz.

 

Täglich flitzt er zwischen Kräutern, Stauden und Gebüsch umher, auf der Suche nach kleinen Snacks, um den eigenen Organismus auf Trab zu halten. Auch wenn oftmals schwer zu entdecken, weil recht winzig und im winterlichen braun-grau gut getarnt, thront der Zaunkönig [Troglodytes troglodytes], seinem Namen alle Ehre machend, auf den die Fläche umschließenden Zäunen und überblickt sein Gartenreich.

 

Neben den in den Collagen abgebildeten, durchstreifen einige weitere Arten immer wieder die Gärtnerei: Kleine Trupps von Haussperlingen [Passer domesticus], ein Paar Buchfinken [Fringilla coelebs] sowie einzelne Rotkehlchen [Erithacus rubecula] sind gelegentlich an und in den geschützten Futterplätzen zu sehen. Ein Stieglitz [Carduelis carduelis] wurde ebenfalls einige Male gesichtet, hat es jedoch bisher noch nicht vor die Kameralinse geschafft.

 

Vielleicht noch in diesem Jahr soll mit dem Bau einer neuen Sporthalle für das benachbarte Robert-Schumann-Gymnasium begonnen werden. Es wäre aus ökologischer Sicht wünschenswert, wenn die Randbepflanzung des Geländes möglichst naturnah angelegt wird. Der grüne Korridor zwischen Parkdurchgang Henriettenstraße, ANNALINDE Gärtnerei und Henriettenpark sollte erhalten bleiben. Eine Neugestaltung dieser öffentlichen Fläche bietet auch Chancen, einen Beitrag zum innerstädtischen Naturschutz zu leisten.

 

In der Stadt finden viele der hier dokumentierten Vogelarten auch im Winter ausreichend Nahrung. Mit dem Übergang vom Winter zum Frühling sind diese dann auf der Suche nach geeigneten Nistplätzen, um ihre Nachkommen aufzuziehen. Die Nist- und Futterhilfen wurden mit SchülerInnen der Helmholtzschule Leipzig im Rahmen eines wöchentlich stattfindenden Neigungskurses angebracht und teilweise konstruiert.

 

In Zusammenarbeit mit dem manufactur e.V. der benachbarten Kulturwarenfabrik bietet die ANNALINDE Akademie am Freitag, dem 22.02. in der Zeit von 10-16 Uhr eine Workshop zum Thema: „Wie baue ich ein Vogelhaus?“ an.

 

Weiterführende Informationen zu unserer Vogelwelt findet ihr hier.