Interkultureller Garten: Ein Rückblick auf´s letzte Jahr!

Folgevorhaben "Interkultureller Garten"

Knapp einen Monat ist es nun her, dass wir zusammen mit dem Japanischen Haus den Abschluss unseres ESF geförderten Folgeprojektes „Interkultureller Garten“ gefeiert haben – Zeit, um ein kleines Resumée zu ziehen:

 

An 70 Terminen trafen wir uns in den letzten 12 Monaten zum offenen Treff im ANNALINDE Gemeinschaftsgarten bzw. im Wintertreff des Interkulturellen Gartens. Hier und bei unseren insgesamt 24 Workshops konnten wir gut 1000 Teilnahmen verzeichnen – wow! Was uns diese Zahlen natürlich noch nicht verraten, ist welche Diversität an Menschen, Veranstaltungen, Pflanzen, Festen & Temperaturen uns im vergangenen Jahr begleitet haben:

 

Der Interkulturelle Garten konnte sich als ein Begegnungsort für unterschiedlichste Besucher*innengruppen aus dem Viertel und dem gesamten Stadtgebiet etablieren. Menschen aus diversen Lebenssituationen kamen hier regelmäßig zusammen, um gemeinsam zu Gärtnern, Kochen und Feste zu feiern. Der Garten war dabei auch Austauschraum für die alltäglichen Fragestellungen und Problemlagen der Gärtner*innen mit Fluchtbiographie, denen wir dank des neuen Projektbausteins „Sprechstunde Unterstützernetzwerk“ noch besser begegnen konnten.

 

Aber auch aus gärtnerischer Perspektive haben wir einiges geschafft: Aussaaten, Hochbeetaufbau, Ernte, Pflege der Obst- und Gemüsekulturen, Mulchen, Acker vorbereiten, Rasenmahd und Gehölzpflege sind nur einige wenige gartenbauliche Tätigkeiten des letzten Jahres und bei den heißen Temperaturen der letzten beiden Sommer stand natürlich auch das Gießen oft an erster Stelle. Sehr gefreut haben wir uns in dieser Saison über pflanzliche Neuzuwächse wie Okra-Schoten oder eine iranische Basilikumsorte. Neben dem Gärtnern widmeten wir uns außerdem der Instandhaltung und Weiterentwicklung unseres Gartens, z.B. durch die Ausbesserung des futuristisch anmutenden Geodoms, Reparaturarbeiten in der Sommerküche oder dem Erstellen eines Pflanzplans.

 

Im Rahmen des Wintertreffs lag der Fokus in diesem Jahr auf künstlerischen, sprachlichen und kommunikativen Aspekten. Hier war weiterhin viel Raum für Austausch zwischen Teilnehmer*innen mit und ohne Fluchtbiografie. Neben persönlichen Themen wie Arbeits- und Wohnungssuche, Ausbildung oder die Situation in den Herkunftsländern kamen immer wieder auch nachhaltigkeitsrelevante, stadtpolitische oder pflanzenbauliche Fragen zur Sprache. Auf spielerische und kreative Weise – indem z.B. Sprachspiele oder Zeichnungen mit in die Gesprächsrunden eingebunden wurden – konnte so die sprachliche und interkulturelle Kompetenz aller Teilnehmer*innen gefördert werden.

 

Die Workshops nahmen zum einen ebenfalls das Themenfeld Sprache und Spracherwerb in den Blick. So veranstalteten wir z.B. eine Bibliotheksrallye in der benachbarten Georg-Maurer-Bibliothek und eine Deutsch-Arabische Lesung im Rahmen der Leipziger Buchmesse. Zum anderen widmeten sie sich dem Bereich der Kunst & Kultur, u.a. mit einem Besuch in der Galerie für zeitgenössische Kunst und der Durchführung eines Zeichenkurses. Gärtnerische und pflanzenkundliche Themen wurden mit einem Jungpflanzen-Workshop in der ANNALINDE Gärtnerei, einem Kräuterseminar zur Heilpflanze Spitzwegerich und dem Workshop zum Herstellen von Kräutersalzen und Gemüsebrühe bearbeitet.

 

Mit dem Frühlings-, Zucker- und Abschlussfest luden wir in diesem Jahr gleich drei mal zu Musik und ausgelassenem Beisammensein in den Gemeinschaftsgarten ein. Hier möchten wir uns bei allen beteiligten Musiker*innen, interaction Leipzig e.V., dem Tutikulturellen Kochkollektiv Besto KO.KO sowie dem Japanischen Haus noch einmal sehr, sehr herzlich bedanken!

 

Genauso glücklich sind wir natürlich auch über die vielen schönen Momente mit allen anderen Teilnehmer*innen und Kooperationspartner*innen während der zahlreichen Gartentermine – vielen Dank, dass ihr uns über die drei Jahre begleitet habt!

 

Ein besonders großes Dankeschön geht außerdem an den Europäischen Sozialfonds für die Förderung des Projektes sowie unsere tollen Ansprechpartner beim Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung, die stets ein offenes Ohr für unsere Fragen hatten!

 

Eine Zusammenfassung der vorherigen zwei Jahre findet ihr übrigens hier.

 

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Das Projekt „Interkultureller Garten“ wurde von September 2016 bis August 2019 durch die Europäische Union mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfond finanziert.